Über mich


Ich wurde ohne Zähne geboren, bekam sie dann doch und verlor sie wieder. In der staatlichen Vollzugsanstalt für Bildung saß ich meine Zeit ab, verschwendete aber meine Zeit nicht mit Lernen. Statt desse amüsierte ich meine Mitschüler mit selbst gemalten Comics und schmeichelte meinen Mitschülerinnen mit Porträts. Dann wurde ich auf die Welt losgelassen um diese von Grund auf zu formen. Junge Menschen wurden gedankenlos in meine Obhut übergeben. Meine Aufgabe war es, Ihnen die Welt zu erklären. Und hierfür gab man mir Bücher von Elfen und Drachen.

Niemand erwartete von mir, Ihnen Disziplin und Gehorsam beizubringen, und so tat ich dann das Gegenteil.
Lieber aber malte ich Wandbilder und Gemälde. Erst fragten mich Eltern, später auch völlig Fremde, ob ich dies nicht auch für Sie tun könnte. Und so wurde ich freischaffender Künstler. Penibel darauf achtend, dem Klischee zu entsprechen, scheiterte ich grandios.

Dann wollte ich gerne wieder etwas destruktives machen. So landete ich in der Jugendarbeit und begleitete in dieser Zeit junge Leute auf dem Weg in die Arbeitslosigkeit.

Stetig auf der Suche nach einem Arbeitsplatz, der einen höchstmöglichen Anteil an Inkompetenz verlangte, sollte ich dann noch die Befehlsgewalt über andere Erzieher bekommen und leitete eine Armee Kinderbewacher und fühlte mich doch wie der Direktor eines Flohzirkus. Täglich musste ich zählen, ob auch alle Flöhe noch im Zirkus waren. Dies war nicht leicht, denn ich zählte die Beine, teilte sie durch 4 und stellte dann fest, Flöhe haben 6 Beine. Dies ließ mich bald grau werden.
Alt und gepeinigt von Gram entschied ich mich wieder Jung zu werden und meinen Träumen und Leidenschaften zu folgen.
Und so kam ich auf die Idee Mediengestalter zu werden.

Und so vollzog ich diese Ausbildung, machte ein Praktikum bei dem großartigem „Ankerherz Verlag“ und bin endlich Illustrator und Künstler. Ich bin nun dort, wo ich immer sein wollte!

Manch einer mag nun sagen, das ergebe doch keinen Sinn und diese ganze Geschichte sei ohnehin großer Humbug. Dem erwidere ich: Man kann die Welt auf diese oder jene Weise sehen. Und eben genau dies ist die Aufgabe eines Künstlers.